Jedes Jahr werden an den Küsten Tausende Tonnen Seegras angespült. Ein ganz natürlicher Vorgang und zugleich ein Problem. Denn das an Stränden angeschwemmte Seegras wird bislang oftmals als Sondermüll teuer entsorgt. Dabei hat es großen Nutzen - als ökologisches Dämmmaterial für Gebäude. Stellen die schlechte Verrottung und die Schwerentflammbarkeit für die Entsorgung ein Problem dar, sind diese Eigenschaften für die Dämmung ideal. Da Seegras zum Großteil aus Silikat besteht, ist es zudem noch resistent gegen Schimmel und Schädlinge, unempfindlich gegen Feuchtigkeit und allergikerfreundlich. Und noch ein Vorteil. Es kommt in nahezu unbegrenzter Menge vor. Und jedes Jahr im Herbst gibt es Nachschub, da dann die Zeit ist, in denen das in großen Wiesen auf dem Meeresboden wachsende Seegras auf ganz natürliche Weise abstirbt. Nun könnte daraus wieder ein ökologischer Baustoff werden, so wie schon zu Zeiten der Wikinger. Eine Möglichkeit, den natürlichen Dämmstoff zu bekommen, ist der Baltische Seegrashandel in der Nähe von Lübeck.