Was sich zunächst paradox anhört, ist in Hamburg bereits seit einigen Jahren Realität: Das Heizen mit Eis. Das Prinzip ist einfach wie genial und zudem sehr umweltfreundlich. In einem riesigen mit Wasser gefüllten Betonspeicher befinden sich spiralförmig gewickelte Rohre, die mit Glykol als Wärmeträger durchflossen werden. Ähnlich wie bei der Geothermie nutzen Wärmetauscher die Wärme des Wassers, die sich vom Erdboden übertragen hat. Doch der eigentliche Clou kommt erst jetzt: Durch den Entzug der Wärme beginnt das Wasser zu gefrieren und sogenannte Kristallisationswärme wird freigesetzt. Die wiederum wird ebenfalls von den Wärmetauschern genutzt. Über eine Solaranlage wird nun zu passender Zeit das Eis wieder aufgetaut. Anschließend beginnt der Prozess erneut. Eisheizungen bietet u.a. Viessmann an, deren Technologie auch beim Gebäude des Eisenbahnbauvereins Harburg eG (EBV) zum Einsatz kam und dazu beitrug, dass die Heizkosten um 50 Prozent reduziert werden konnten.