Eine Forschergruppe von der Fachhochschule Hannover und das Unternehmen Four Motors wollen die Karosserie eines VW Sciroccos schrittweise durch Bauteile aus Kartoffeln und Flachs ersetzen. Ein Novum bei Automobilien. Bei Innenraumteilen wie Armaturenbrettern oder Hutablagen werden zwar schon heute teilweise Naturfasern als Verstärkungsmittel eingesetzt, großflächige Fahrzeugteile aus nachwachsenden Rohstoffen gibt es bislang jedoch offenbar noch nicht.
Die Wissenschaftler setzen dabei auf Basismaterialien wie Flachs und Hanf, die in Zukunft mit Harzen aus Leinsamen- und Sonnenblumenöl verklebt werden. Auch Kartoffeln oder Mais sind Bestandteile dieser biobasierten Kunststoffe. Nach Tests im Labor soll das Bioconcept Car dann auf den Nürburgring zeigen, ob solche Innovationen auch einem Renneinsatz standhalten. Schon heute ist das Fahrzeug bei Rennen im Einsatz. Gefahren wird mit Rapsöl. Gelenkt wird der Rennwagen vom Musiker Smudo. Durch den Einsatz von Bio-Werkstoffen könnten petrochemische Kunststoffe ersetzt werden.
Bleibt nur die Frage, ob es beim Anbau der Rohstoffe zur Flächenkonkurrenz mit Lebensmitteln kommt. Das sieht auch das Umweltbundesamt als zu klärende Frage an und empfiehlt hierzu eine "nationale Diskussion" und einen bundesweiten Masterplan.